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Krankheiten



Notfälle




Mein Kaninchen...



...ist apathisch und reagiert nicht


Reagiert ein Kaninchen kaum mehr auf seine Umwelt, so ist unverzüglich ein guter, kaninchenerfahrener Tierarzt aufzusuchen.

Apathie ist lediglich ein Symptom, es muss dringend die Ursache gefunden und behandelt werden. Sehr viele verschiedenste Verletzungen und Krankheiten kommen in Frage.

Nebst einer gründlichen Allgemeinuntersuchung auf Verletzungen und Krankheiten soll auch an folgende Punkte gedacht werden:

- Könnte das Kaninchen einen Schock erlitten haben? (Hitzeschock, Raubtierkontakt, Herunterfallen, ...)
- Hat das Kaninchen zu wenig gefressen oder getrunken? (falls ja: ggf. schon mal ein wenig Flüssigkeit/Energie zuführen, z.B. in Form einer Traubenzuckerlösung Link zur Zwangsernährung
- Hat das Kaninchen etwas Giftiges gefressen? (falls ja: wenn möglich eine Probe und allenfalls die Verpackung oder den Beipackzettel mitnehmen)



...ist runtergefallen


Nach einem Sturz sollte das Kaninchen über einige Zeit sehr gut beobachtet werden. Fällt Ihnen irgendetwas auf, was "anders" ist (humpeln, lahmen, Orientierungslosigkeit, offene Verletzungen, Verhaltensänderungen, etc.), sollte unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden.



...hat sich eine Kralle ausgerissen


Es passiert manchmal, dass Kaninchen sich eine Kralle herausreißen oder diese verletzen. Auch beim Krallen schneiden kann es passieren, dass die Kralle verletzt wird. Meist ist das kein großes Problem. Hängt ein Teil der Kralle herunter, wird dieser mit einer Zange oder einer Krallenschere entfernt.

Die Blutung hört normalerweise von selbst auf. Wenn nicht, kann sie mit blutstillender Watte gestillt werden. Alternativ kann man die Kralle auf in ein Stück Seife drücken (keine Flüssigseife verwenden!). Die Seife danach gut abwaschen, damit das Kaninchen sie nicht wegleckt.

Sollte die Pfote länger oder sehr stark bluten, ist ein Tierarzt hinzuzuziehen.



...hat starken Durchfall


Durchfall ist bei Kaninchen sehr ernst zu nehmen. Der hohe Flüssigkeitsverlust führt schnell zu Kreislaufproblemen und auch die Verdauung kann - wenn die Ursache nicht bald gefunden und behoben wird - weiter aus dem Gleichgewicht geraten.

Leichter Durchfall/Matschkot kann eine Reaktion auf schlechtes Futter oder Stress sein, und kann - wenn keine weiteren Symptome auftreten - vorerst nur gut im Auge behalten werden. Wenn der Durchfall schlimmer ist, ist unbedingt umgehend ein Tierarzt zu Rate zu ziehen!

Da Durchfall auch eine Reaktion auf Parasiten sein kann, empfiehlt es sich in jedem Fall eine Kotprobe zu sammeln (falls möglich Kot der letzten drei Tage) und vom Tierarzt untersuchen zu lassen.

Vom alleinigen Behandeln von Symptomen ist dringend abzuraten. Durchfall entsteht nicht einfach so, sondern ist eine Reaktion des Körpers auf ein Problem im Darm. Um dem Kaninchen zu helfen, muss die Ursache dieses Problems behandelt werden und nicht der Durchfall an sich. Daher ist bei flüssigem Durchfall auch von einem alleinigen Gebrauch von "Hausmittelchen" abzuraten, da diese selten die Ursache des Durchfalls beseitigen und man wichtige - vielleicht lebensrettende - Zeit verliert. Gegen einen zusätzlichen Einsatz solcher unterstützenden Mittel (Kräuter, Tee, geriebener Apfel, etc.) ist nach einer Absprache mit dem Tierarzt jedoch nichts einzuwenden.

Wichtig ist, dass bei Durchfall auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet wird. Trinkt ein Kaninchen zu wenig, kann man ihm mit einer Spritze langsam Wasser oder Kräutertee in den Mund geben. Bei starkem, lang anhaltendem Durchfall sollte das Kaninchen körperwarme Infusionen bekommen.



...hinkt


Das Kaninchen sollte unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden. Dieser soll neben der Allgemeinuntersuchung das entsprechende Beinchen genau abtasten und ggf. röntgen. Ist nichts zu finden, sollte ein größerer Bereich und auch die Wirbelsäule und das Nervensystem genauer unter die Lupe genommen werden.



...verdreht die Augen


"Augenwackeln", Nystagmus genannt, ist ein typisches Symptom einer Erkrankung des zentralen Nervensystems oder einer schweren Ohrenentzündung und weist auf schwerwiegende Probleme hin. Es ist dringend ein erfahrener Tierarzt hinzuzuziehen.



...hat eine blutende (Biss-)Wunde


Kleine Kratzer oder ähnliches, wie sie zum Beispiel bei Rangeleien oder bei einer Zusammenführung entstehen können, heilen meist von allein recht problemlos ab. Sie sollten nur im Auge behalten werden und im Falle von Veränderungen (Rötung, Eiter, Entzündung etc.) sollte das Kaninchen zügig zu einem Tierarzt gebracht werden.

Größere Wunden gehören unverzüglich zu einem Tierarzt! Bitte nicht selbst versuchen, zu desinfizieren oder ähnliches.












www.kaninchen-info.de, August 2011

Autorenschaft: Arbeitsgruppe FAQ des Kaninchentreffs
Die Inhalte basieren auf jahrelanger Beratungstätigkeit gegenüber hilfesuchenden Kaninchenanfängern


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