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Kaninchenkrankheiten
Verdauungsbeschwerden
Warum ist der Bauch meines Kaninchens hart und/oder gluckert?
Bei Auffälligkeiten wie einem harten und gluckernden Bauch handelt es sich um Störungen bei der Verdauung. Der Magen und auch der Darm eines Kaninchens sind vergleichsweise schwach bemuskelt. Der Speisebrei wird daher nicht nur von den Muskeln, sondern auch durch den Druck des nachrückenden Speisebreis und durch die Schwerkraft und die Bewegung des Kaninchens beim Hoppeln weiterbewegt.
Aus diesem Grund ist eine häufige Nahrungsaufnahme der Kaninchen wichtig. Die Kaninchen sollten in ihrem Gehege immer etwas zu fressen finden können und mehrmals am Tag gefüttert werden. Die Portionen werden so bemessen, dass Futter liegenbleibt, welches später gefressen werden kann. Wird die ganze Portion auf einmal und innerhalb kurzer Zeit aufgefressen, war sie zu klein. Heu und Wasser sollten ständig zur Verfügung stehen, da dadurch sichergestellt werden kann, dass die Kaninchen auch dann etwas zu knabbern finden, wenn das Saftfutter ausgeht.
Magengluckern
Häufigste Ursachen einer solchen Störung des Verdauungssystems sind Fütterungsfehler und Zahnerkrankungen.
Bei Zahnerkrankungen kommt es zur mangelnden Zerkleinerung/Zerkauen der Nahrung, wodurch sie schlechter verdaulich ist. Dadurch entstehen häufig Fehlgärungsprozesse, welche zur Gasbildung bis hin zur Aufgasung führen können.
Eine Falschfütterung der Kaninchen kann den Magen-Darm-Rhythmus ins Ungleichgewicht bringen, wie beispielsweise eine Fütterung mit Fertigfutter, oder wenn das Kaninchen zwischen den Mahlzeiten fasten muss. Daher ist es sehr wichtig, dass man Kaninchen fertigfutterfrei- und frischfutterreich ernährt und dafür sorgt, dass die Kaninchen auch zwischen den Mahlzeiten etwas zu fressen finden (z.B. Heu). Auch sollte man das Verdauungssystem des Kaninchens langsam an neues unbekanntes Futter gewöhnen, so dass sich die Verdauung und insbesondere die Bakterien im Blinddarm langsam auf das neue Futter einstellen können.
Ausreichend Platz und Bewegung sollte dem Kaninchen geboten werden, da Bewegung dem Verdauungssystem zu Gute kommt und es anregt.
Magenüberladung
Eine Verstopfung hat oft zur Folge, dass der bereits im Magen befindliche Speisebrei den Magen nicht mehr verlassen kann und irgendwann anfängt zu gären, und dadurch der Bauchraum des Kaninchens durch das im Magen befindliche Gas zunehmend ausgedehnt wird.
Auch die Fütterung von Trockenfutter zusammen mit Frischfutter kann unter gewissen Umständen zu einer magenüberladungsähnlichen Situation führen, da die Verweilzeit trockener Nahrung im Magen länger ist als die von Frischfutter und das Frischfutter dadurch unter Umständen zu lange im Magen verweilt und gärt.
In beiden Fällen wird dringendst dazu geraten, einen Tierarzt aufzusuchen, und solange die Verstopfung und Magenüberladung akut ist, vorerst hauptsächlich viel Flüssigkeit zu reichen und allenfalls etwas Öl.
Damit sich schaumförmiges Gas wieder besser im Verdauungsbrei lösen kann, kann man dem Kaninchen den Schaumlöser Dimeticon verabreichen (z.B. Sab Simplex, welches in jeder Apotheke erhältlich ist).
Bei Aufgasungen und Magenüberladungen ist eine sanfte Bauchmassage wichtig. Sie unterstützt das Lösen von Blockaden und hilft dabei, die Verdauung wieder in den Gang zu bekommen.
www.kaninchen-info.de, August 2011
Autorenschaft: Arbeitsgruppe FAQ des Kaninchentreffs basierend auf einen Text von Chanelle von September 2009
Die Inhalte basieren auf jahrelanger Beratungstätigkeit gegenüber hilfesuchenden Kaninchenanfängern
