Wiesen- und andere Wildkräuter



Warum Wildpflanzen?


Kaninchen schätzen Grünfutter über Alles - zu Recht. Denn es gibt kein anderes Futter, das der natürlichen Nahrung wilder Kaninchen näherkommt, als frisches Grünfutter. Grünfutter schmeckt den Kaninchen nicht nur bestens, sondern gilt auch als ausserordentlich gesundes Futter. Mit einer regelmässigen Gabe von frischen Kräutern, Gräsern und Blättern, leistet man einen wichtigen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung und tut seinen Kaninchen Gutes.

Wer während einer gewissen Zeitspanne (z.B. im Sommerhalbjahr) an eine breite Auswahl an verschiedenen Futterpflanzen herankommt, kann seine Kaninchen, in dieser Zeitspanne auch ausschliesslich mit ihrem artgerechtem Futter ernähren. Eine Ernährung mit frischem Wiesenfutter ist sogar deutlich besser als eine Ernährung mit Gemüse.


14 Gründe, warum es sich lohnt, Kaninchen mit Wildkräutern zu versorgen:



1. Grünfutter ist beliebt:
Die meisten Kaninchen lieben frisches Grünfutter über alles und reagieren sehr erfreut, wenn ihnen frisches Grünfutter serviert wird. Es ist auch oft das Futter, das Kaninchen nach Operationen als erstes wieder annehmen.

2. Grünfutter ist artgerecht
Kein anderes Futtermittel kommt der naturgemässen Ernährung von Kaninchen näher. Wild- wie auch Hauskaninchen besitzen ein Verdauungssystem, das besonders für Wiesenkost geeignet ist. Es ist problemlos möglich, Kaninchen im Sommerhalbjahr ausschliesslich von einer artreichen Mischung aus verschiedenen Wildpflanzen gesund zu ernähren.

3. Grünfutter steckt voller wertvoller Inhaltstoffe:
Frische Wildpflanzen sind oft deutlich reicher an sekundären Inhaltstoffen als die über Jahrhunderte auf Geschmack und Ertrag gezüchtete Gemüsepflanzen und leisten dadurch einen grossen Beitrag zu einer Versorgung der Kaninchen mit wertvollen Stoffen

4. Grünfutter ist unschlagbar frisch:
Durch den Wegfall des Transports über weite Strecken und die Liegezeit an Sammelstellen und im Geschäft, sind Wiesenpflanzen deutlich frischer als gekauftes Futter. Somit ist beim Verfüttern ein deutlich grösserer Teil der Vitamine noch vorhanden.

5. Grünfutter ist ökologisch sinnvoll:
Anders als Gemüse, welches bis zum Geschäft oft weit transportiert wird, stammen selber gesammelte Wildpflanzen aus nächster Nähe und werden weder gepflanzt noch gedüngt und weisen dadurch eine sehr gute Ökobilanz auf.

6. Grünfutter verkleinert die Nahrungskonkurrenz:
Kaninchen fressen innerhalb weniger Tagen Futter, das so schwer ist, wie sie selbst. Ein Zwergkaninchen kann in seinem Leben locker eine Tonne an Gemüse verspeisen. Würden alle Kaninchen in menschlicher Obhut mit Gemüse (oder anderen für die menschliche Ernährung geeigneten Nahrungsmittel, wie z.B. Getreide) ernährt, stünde den Menschen eine beachtliche Menge an Nahrungsmittel nicht mehr zur Verfügung. Je mehr Pflanzen gefüttert werden, die nicht zur Ernährung von Menschen dienen, desto kleiner wird die Nahrungskonkurrenz.

7. Grünfutter ist gut für die Kaninchenzähne:
Kaninchenzähne wachsen ständig und sind anatomisch dazu gedacht, täglich grosse Mengen dünner, blättriger Nahrung zu kauen. Wiesenfutter ist kauintensiv und gewährleistet damit einen ausreichenden Abrieb. Gräsern und Kräutern belasten die Zähne physiologisch und tragen zur der Gesunderhaltung des Gebisses bei.

8. Grünfutter ist naturbelassen:
Abgesehen von Pflanzen auf intensiv genutzten Wiesen, gedeihen Wildpflanzen ohne Dünger und Spritzmittel. Abhängig von der Belastung des Wuchsort, kann das Futter sehr schadstoffarm sein. Wildfutter ist zudem immer frei von zugesetzten Konservierungsstoffen, künstlichen Vitaminen, künstlichen Aromen und weiteren ungeeigneten Stoffen aus dem Chemielabor.

9. Grünfutter ist wasserreich:
Untersuchungen zeigten, dass Kaninchen, die nur trocknes Futter und Wasser bekommen, viel weniger Wasser aufnehmen, als Kaninchen, die auch Frischfutter bekommen. Wie anderes Frischfutter auch, hilft auch Grünfutter, die Wasserbilanz in Waage zu halten und verhindert Probleme durch Flüssigkeitsmängel.

10. Grünfutter bietet ein reichhaltiges Geschmacksangebot:
Während das Supermarkangebot an bezahlbaren und geeigneten Gemüse meist auf unter 60 Sorten beschränkt ist, gibt es in Deutschland viele hundert Wildpflanzen, die sich als Futterpflanzen eignen. Bei einer Gemüsemahlzeit werden aus praktischen Gründen selten mehr als zehn verschiedene Gemüsesorten verfüttert; eine Wildkräutermahlzeit verwöhnt die Kaninchen üblicherweise mit einem viel grösseren Angebot an verschieden schmeckenden Pflanzen. 30 verschiedene Futterpflanzen sind schon bei einer kleinen Sammeltour realistisch.

11. Grünfutterfressen ist Kopfarbeit für das Kaninchen:
Beobachtungen lassen vermuten, dass sich die Kaninchen schätzungsweise 200 verschiedene Futterpflanzen merken. Beim Kennenlernen unbekannter Pflanzen, dem Einprägen ihrer Eigenschaften, und dem Wiedererkennen bei späteren Begegnungen leisten die Kaninchen viel Kopfarbeit.

12. Grünfutter ist Naturmedizin:
Wie schon in Punkt 3 erwähnt, enthält Grünfutter eine Reihe wertvoller Inhaltstoffe. Manche davon wirken als Naturmedizin. Es ist denkbar, dass die einige Pflanzenstoffe dem Körper dabei helfen, Krankheiten zu bekämpfen, bevor das Kaninchen krank wird. Anders als man oft liest, macht es keinen Sinn, medizinisch wirksame Pflanzen für den Krankheitsfall vorzubehalten, im Gegenteil, solche Pflanzen gehören zum normalen Futterangebot bei Kaninchen und schaden auch bei täglicher Gabe nicht. Dass die Wirkung im Krankheitsfall durch das Füttern normaler Portionen beeinträchtigt wird, ist unwahrscheinlich. Ein Tier, das die Pflanze und ihrer Wirkung kennt, wird sie im Bedarfsfall jedoch viel schneller annehmen oder sogar von alleine merken, dass die Pflanze ihm gut tut und selbständig mehr davon fressen.

13. Grünfutter ist kostenlos:
Grünfutter ist kostenlos und schont den Geldbeutel.

14. Grünfutter wächst draussen:
Das Sammeln von Grünfutter zwingt die Kaninchenhalterin/den Kaninchenhalter dazu, sich in der freien Natur zu bewegen und zu bücken und leistet somit zusätzlich einen Beitrag zur Fitness des Halters. Die Pflanzenbestimmung und die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Pflanzenarten beschäftigt Kopf und Geist und kann sogar die Wahrnehmung oder das Bewusstsein für die Umwelt schärfen.